Symposium
FUTUR TANZ I: Auf dem Sprung zur Sparte?
Offensive Tanz für junges Publikum
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Online
Symposium
Offensive Tanz für junges Publikum
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Symposium zur Verortung und Vernetzung von „Tanz für junges Publikum“
In den vergangenen Jahren hat sich mit dem „Tanz für junges Publikum“ ein neues Feld innerhalb der deutschen Kulturlandschaft entwickelt. Immer mehr Choreograf*innen entdecken die Zielgruppe Kinder und Jugendliche für sich. Die Zahl an Aufführungen der vielfältigen Tanzproduktionen für junge Menschen steigt kontinuierlich. Noch ist das „Feld“ aber nicht zu einer eigenständigen „Sparte“ neben dem bereits etablierten Tanzbetrieb und dem Kinder- und Jugendtheater herangewachsen. So nehmen die bestehenden Förderstrukturen den Tanz für junges Publikum noch lange nicht ausreichend in den Blick. Auch scheinen die spezifischen Anforderungen, die der Tanz für junges Publikum an Produktionsbetriebe stellt, noch zu wenig klar umrissen.
Gemeinsam mit Kolleg*innen aus dem Tanz- und Theaterbetrieb, mit Kulturpolitiker*innen und Förder*innen wollen wir reflektieren, ob eine Definition als Sparte und eine stärkere Vernetzung sinnvoll ist und welche Hürden es zu überwinden gilt, um dem Tanz für junges Publikum zu mehr Sichtbarkeit und Strahlkraft zu verhelfen.
Folgende Fragen stehen dabei im Fokus:
• Wo steht der Tanz für junges Publikum heute?
• Welches Potential liegt in der Position als Schnittstelle zwischen Tanzbetrieb und Kinder- und Jugendtheater?
• Welche Überschneidungen gibt es mit den Bereichen Tanzvermittlung und Kulturelle Bildung?
• Wie können wir uns als Akteur*innen besser vernetzen und effektiver zusammenarbeiten?
• Welche Vor- und Nachteile hat eine eigenständige Spartendefinition?
• Welche Aspekte gilt es zu bedenken, wenn sich Tanz über die Zielgruppe definiert?
Mit Beiträgen von:
Teresa Darian (Kulturstiftung des Bundes, Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Gabi dan Droste (FELD – Theater für junges Publikum, künstlerische Gesamtleitung)
Stefan Fischer-Fels (Düsseldorfer Schauspielhaus, Leitung Junges Schauspiel)
Michael Freundt (Dachverband Tanz, Geschäftsführung und Projektleitung)
Martina Kessel (Aktion Tanz, Projektleitung ChanceTanz)
Kerstin Evert (K3 | Tanzplan Hamburg, Künstlerische Leitung)
Alfredo Zinola (Young Dance Network, Choreograf)
Moderation: Elena Philipp
Bewegungsimpulse: Florian Bilbao
Programm
11:45 Zoom-Raum öffnet
12:00 Begrüßung
12:15 Debatte 1 | Verortung
Wo steht der Tanz für junges Publikum heute? Teil der Tanz-Szene, der Kinder- und Jugendtheater-Szene oder aber eine unabhängige Sparte?
Impulse von Gabi dan Droste, Martina Kessel und Stefan Fischer-Fels
13:30 Mittagspause
14:00 Debatte 2 | Produktion und Förderpolitik
Wie unterscheiden sich die Bedürfnisse und Anforderungen von Tanz für junges Publikum vom allgemeinen Tanzbetrieb und vom Kinder- und Jugendtheater?
Impulse von Teresa Darian und Kerstin Evert
14:25 Debatte 3 | Vernetzung
Braucht der Tanz für junges Publikum ein eigenes Netzwerk?
Impulse von Michael Freundt und Alfredo Zinola
14.45 Diskussion in Breakout Rooms
15.30 Kaffeepause
15:45 Berichte aus den Breakout Rooms, Schlussmoderation und Ausblick
16:30 Ende
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Stefan Fischer-Fels, geboren 1964 in Berlin, studierte Schauspiel, Erziehungswissenschaften, Psychologie, Soziologie und hat eine Lizenz als Fußballtrainer. Seit 2016 leitet er das Junge Schauspiel am Düsseldorfer Schauspielhaus und kooperiert seit vielen Jahren immer wieder mit dem Tanzhaus NRW, u.a. im Projekt "takeoff:junger tanz".
Martina Kessel studierte Tanz und Tanzpädagogik an den Akademien in Rotterdam und Essen und absolvierte im Anschluss ein Studium der Ethnologie, Islamwissenschaft und Pädagogik an der Universität Köln. Es folgten Anstellungen als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Göttingen und Köln. Von 2003 bis 2013 arbeitete sie am tanzhaus nrw, wo sie u.a. das Projekt „Take-off: Junger Tanz“ im Rahmen von Tanzplan Deutschland leitete und den Bereich „Tanz für junges Publikum“ aufgebaut hat. Seit 2013 ist sie in Berlin als Projektleiterin von „ChanceTanz“ tätig und fördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung tanzkünstlerische Projekte mit Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus arbeitet sie als freie Dramaturgin und Beraterin und kuratiert u.a. für die Berliner Festspiele das Forum der Choreograf:innen und Tänzer:innen im Kontext des Tanztreffens der Jugend. Sie ist Vorstandsmitglied bei „Aktion Tanz – Bundesverband Tanz in Bildung und Gesellschaft“.
Alfredo Zinola ist Choreograf und Performer und lebt in Köln und München. Er schloss sein Studium an der Universität Turin mit einem Bachelor in Anthropologie - Interkulturelle Kommunikation ab und studierte Modern Dance an der Folkwang Universität der Künste in Essen. 2020 graduierte er an der Uni Salzburg im Lehrgang „Kuratieren in den Szenischen Künsten“. Sein künstlerisches Hauptaugenmerk liegt auf der Produktion von zeitgenössischen Tanzstücken für das junge Publikum. Dabei will er die Grenzen dessen erweitern, was eine Aufführung für Kinder sein kann, und er möchte hinterfragen, in welcher Beziehung Gesellschaft und Kindheit stehen. Zinola versucht in seiner Arbeit, eine konsistente und kompromisslose Erfahrung zwischen dem Publikum und den Interpreten zu erzeugen. Er ist Factory Artist bis 2022 bei Tanzhaus nrw Düsseldorf und Gründungsmitglieder des Young Dance Network von Assitej International.
Teresa Darian ist seit 2010 Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Kulturstiftung des Bundes und betreut den Programmbereich Vermittlung und kulturelle Bildung. In dieser Funktion entwickelt und betreut sie u.a. Programme wie "Kulturagenten für kreative Schulen", „lab.Bode - Initiative zu Stärkung der Vermittlungsarbeit in Museen“, „Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum“ sowie weitere Förderprojekte der kulturellen Bildung. Sie studierte Angewandte Kulturwissenschaften und Kulturpädagogik. Bis 2014 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Merseburg. 2005-2008 arbeitete sie in verschiedenen Projekten der Bundeszentrale für politische Bildung.
Michael Freundt studierte an der Theaterhochschule "Hans Otto" und der Universität Leipzig Theaterwissenschaft, Philosophie und Tanzwissenschaft. Er war als freier Journalist und Kritiker u. a. für "zitty", "Wochenpost", "Theater der Zeit" und die "Berliner Zeitung" tätig. Als Regisseur, Dramaturg und Theaterproduzent gehörte Michael Freundt zum Gründungs- und Leitungsteam verschiedener freier Theaterprojekte in Leipzig, Münster und Berlin. Seit 1997 war er als Pressereferent und künstlerischer Mitarbeiter und 2001 bis 2002 als Künstlerischer Leiter der euro-scene Leipzig tätig. Nach einer freien Mitarbeit in mehreren freien Produktionen im Bereich Theater, Tanz und Alte Musik, wechselte Michael Freundt Anfang 2003 als Stellvertretender Direktor in die Geschäftsführung des Internationalen Theaterinstituts (ITI) - Zentrum Deutschland. Seit 2004 engagiert sich Michael Freundt in den Treffen der Ständigen Konferenz Tanz, koordinierte die Formierung zum eingetragenen Verein und wurde mit der Gründung der SK Tanz (jetzt: Dachverband Tanz Deutschland) im März 2006 zum Geschäftsführer berufen.
Kerstin Evert, geb. 1971 in Bielefeld, studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und promovierte dort zum Thema ‚DanceLab – Zeitgenössischer Tanz und Neue Technologien‘ (Promotion ausgezeichnet mit dem Tanzwissenschaftspreis NRW 2001). Sie war von 1997 bis 2000 Doktorandin im Graduiertenkolleg ‚Körper-Inszenierungen‘ an der Freien Universität Berlin und gründete mit Oliver Behnecke das Produktionslabel ‚Stadt Raum Inszenierung‘ (z.B. Festival ‚ZeitenWende‘, Gießen 2000). Von 2002 bis 2006 war Kerstin Evert Dramaturgin auf Kampnagel. Seit August 2006 ist sie Künstlerische Leitung des choreographischen Zentrums K3 in Hamburg.
Elena Philipp ist Redakteurin von nachtkritik.de und dem tanzraumberlin Magazin. Als freie Kulturjournalistin schreibt sie u.a. für den Freitag, die Berliner Zeitung und die Tanz-Zeitschrift. Gemeinsam mit Susanne Burkhart von Deutschlandfunk Kultur hostet sie den Theaterpodcast. Elena Philipp ist Mitglied des Auswahlkuratoriums für Augenblick mal! 2023 und der Friedrich Luft Preis-Jury.