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Offensive Tanz

Tanzbotschafterin Ophelia Onyeukwu

Welche Verantwortung tragen wir?

Bericht zum Tanzstück "H2flow"

Das Tanzstück H2flow (Künstlerische Leitung: Bahar Meriç; Projektleitung Alica Paeske) ist eine internationale Produktion, die im Rahmen des Projektes Move Impact Lab von sPERANTO ResPeaceAbility gGmbH und Future Move e.V. entstanden ist

Das Projekt bringt junge Tänzer*innen und Künstler*innen aus Deutschland, Rumänien und Griechenland zusammen. Gemeinsam setzten sie sich tänzerisch mit globalen Herausforderungen in Bezug zu Wasser auseinander.

© Peter Bromme

Die abschließende Performance im tak in Berlin war äußerst beeindruckend und hinterließ viele Eindrücke in mir. Innerhalb der Tanzperformance wurden drei zentrale Fragen aufgeworfen:

Das Anfangsbild der Performance war das Waschen mit Wasser auf einer blau beleuchteten Bühne. Das imaginäre Wasser trat aus den Eimern in den Raum und erfüllte diesen. Die Eimer wurden durch die Publikumsreihen gereicht und fanden sich auf der Bühne wieder, bevor ihr Weg abermals ins Publikum führte. Die Integration des Publikums machte das Stück gleich zu Anfang unterhaltsam.

Ein weiteres starkes Bild der Performance, welches mir in Erinnerung geblieben ist, war die Verschmutzung unserer Meere. Dieses globale Problem wurde durch ein Tuch mit Löchern dargestellt. Darunter befanden sich Menschen. Sie bewegten sich; es entstanden Wellen. Und sie schmissen Müll aus den Löchern des Tuches. Dieses Bild sprach den menschlichen Umgang mit den Meeren direkt kritisch an.

© Peter Bromme

Das Bild der antiken Göttin Aphrodite löste dieses Bild ab. Mit langen blonden Perücken und körperbetonten Anzügen, nahmen die Tänzer*innen den Raum als antike Gestalten ein. Es wirkte als starker Kontrast zu der Verschmutzung der Meere. Beendet wurde die Szene durch Touristen und weiteren Müll.

Weitere beeindruckende Bilder, die die Situation des Wassers thematisierten, wurden im Laufe der Performance auch durch andere Mittel als nur Tanz dargestellt. Durch Gesang, einem gänsehautgebenden Gedicht und nochmals die Partizipation des Publikums.

Die Performance endete mit dem Anfangsbild, nur abgewandelt. Alle hatten Wasser in ihren Eimern. Der überraschende Schluss war das Kopfstehen in den vollen Eimern. Ein beeindruckender Moment. Dieses Bild erinnerte mich an den Spruch: "Nur nicht den Kopf in den Sand stecken". Allerdings handelte es sich hier um Wasser.

Als Metapher nahm ich für mich persönlich daraus mit, dass wir uns um das Wasser, egal in welcher Form, kümmern und es erhalten müssen, ohne es zu verschmutzen.

"Denn Wasser ist mehr als ein Element der Natur. Dahinter verbirgt sich eine tiefgreifende politische und gesellschaftliche Bedeutung."