Tanzbotschafterinnen Celine und Mira
FRATZ International 2024
Ein Erlebnisbericht
18.10.2024
Tanzbotschafterinnen Celine und Mira
18.10.2024
Das FRATZ International ist ein Kindertheater Festival, welches alle zwei Jahre die weltweite Kindertheaterszene in Berlin vereint. Es richtet sich hauptsächlich an Kinder von 0-6 Jahren, wird aber auch gern von Erwachsenen sowie Fachpublikum besucht.
Die Tanzbotschafter*innen Celine und Mira haben das Festival dieses Jahr begleitet und ihre Eindrücke zu einigen der Stücke im folgenden Blogartikel festgehalten. Das Festival fand vom 11.-17. Oktober 2024 an verschiedenen Spielstätten in Berlin statt.
Atmosphärisch einladend. Sehr kinderfreundlich, ein Bällebad! Wenn auch etwas zu viel Fachpublikum und zu wenig Kinder.
Auch vom Alter her sehr durchmischtes Publikum. Kooperation zwischen den Generationen. Ein Zusammenkommen. Interessante Erfahrung für alle. Entspannte, nette Atmosphäre.
Ein Stück aus Südafrika zum Thema Mobbing, Ausgrenzung
Celine: Es war fantastisch! Die Darsteller*innen haben angefangen mit unterschiedlichen Bällen zu spielen…Fußbälle, Tennisbälle… Es hat sich dann so entwickelt, dass zum Schluss drei der vier Performer*innen einen großen Gymnastikball hatten und eine Person nicht. Diese wurde ausgegrenzt und immer wieder auch inkludiert , immer im Wechsel. Es war insgesamt sehr spannend und musikalisch. Es wurde gesungen und die Rhythmen selbst gemacht, teils mit den Körpern auf den Bällen. Und es waren ganz viele Kinder da, die jedes Mal, wenn Bälle aufgepumpt wurden, mit dem Oberkörper mit gepumpt haben, was ich herrlich fand. Ein sehr herzerwärmendes Stück und die jungen Zuschauer*innen waren sehr begeistert.
Vibrierende Felsbrocken und ein flauschiger Ball, den man sofort umarmen möchte. Eine Reise quer durch das Universum und die Welt der Materialien.
Celine: Mich hat es nicht so sehr abgeholt. Ich fand es ziemlich plakativ mit der weiblich gelesenen Person, die wirkte so hinzugefügt. Für die Kinder war es glaube ich sehr schön, dass sie zum Beispiel den großen Ball anfassen durften, und auch an die Steine so nah rangekommen sind. Ich habe aber auch den Schleim auf den Steinen nicht verstanden, habe das eher als störend empfunden.
Mira: Ich habe mir das Stück sehr gerne angeschaut. Was du jetzt meintest mit der weiblich gelesenen Person, das sehe ich nicht so wie du. Also ich finde es muss keinen konkreten Zusammenhang geben, ist halt einfach jemand der da mitgespielt hat in dem Stück. Die Elemente mit dem Schleim und den Steinen waren sehr speziell, und ich verstehe auch, dass dich das nicht so abgeholt hat. Es war halt was sehr Besonderes und man hat eben gemerkt, dass es wirklich um die Konsistenz der Dinge geht. Was ich mich gefragt habe, ist, ob das Stück wirklich Kinder so sehr anspricht, oder ob denen nicht ein bisschen langweilig wird. Weil es ja wirklich viel und einfach mit den verschiedenen Elementen gespielt hat.
Ein partizipatives Stück
Celine: Ein ganz dunkler Raum mit ganz vielen Elementen die von der Decke hingen. Verschiedene Stoffe die man berühren konnte. Es war für neurodivergente Kinder gedacht. Man konnte jederzeit rein- und rausgehen aus der Vorstellung. Alle durften frei rumlaufen, alles berühren und man durfte auch mit den Darsteller*innen interagieren und mit ihnen sprechen. Es roch drinnen zimtig, was ich sehr spannend fand. Es wurden alle Sinnesorgane angesprochen. Und dann hat sich die Stimmung auch immer verändert, und es gab auf dem Boden verschiedene Installationen mit verschiedenen Farben, die aufeinandergetroffen sind. Eine Situation fand ich besonders berührend, da war ein Junge, der sehr viel rumgerannt, nicht zur Ruhe gekommen, ist. Der hat dann Kontakt zu einem Darsteller bekommen und ist ganz ruhig geworden. Hat sich auf seinen Schoß gesetzt und wurde ruhig. Und der Vater war so erstaunt darüber, wie er sich runtergefahren hat. Das fand ich total faszinierend.
Eine Vorführung für jung und alt
Mira: Das fand ich sehr, sehr schön. Das Stück hat in einem Pflegeheim stattgefunden. Wir sind als Zuschauende durch die Gänge des Heims gelaufen und waren Teil der Welt dieser älteren Leute, für die das Stück ja auch unter anderem gedacht war. Außerdem waren Kinder da, also ein ganz durchmischtes Publikum. Auf der Bühne war ein Gerüst aufgebaut, fast wie auf einem Spielplatz. Am Anfang haben sich die beiden Tänzer*innen darum herumbewegt, und es sah sehr beeindruckend aus. Eine Performerin ist immer umgekippt, und man hat sofort gemerkt, dass die zwei sich blind vertrauen. Alle haben mitgefiebert und waren mit der vollen Aufmerksamkeit dabei. Teilweise wurden Kommentare reingerufen und das Publikum hat immer wieder spontan applaudiert. Die Darsteller*innen haben sich auch immer wieder gegenseitig getragen, konnten viel machen mit ihrem Körper. Am Ende, dass fand ich auch sehr schön, haben sie dann einen Wollfaden quer durch den Raum gespannt und damit sozusagen die Kinder und die älteren Menschen verbunden. Die haben das eine Ende einem kleinen Kind, und das andere einer älteren Person in die Hand gegeben. Dadurch waren alle miteinander involviert. Die Kinder konnten sich dann auch noch durch den Raum bewegen und sich zwischen den Fäden durchschlängeln und drübersteigen. Sie hatten richtig Spaß dabei. Und die älteren Zuschauenden hatten Spaß sie dabei zu beobachten.
Über das Atmen
Mira: Total toll fand ich den großen aufblasbaren Vogel. Ganz viel Bewegung und Atmen und Nebel aus der Nebelmaschine. Bunte Farben. Alle auf der Bühne hatten ungewöhnliche Kostüme an und ungeheuer viel Energie.